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Turmfalke
Die Stadt ist sein Zuhause. Turmfalken fühlen sich an Kirchtürmen, höheren Gebäuden, Brücken und Masten wohl. Hier suchen sie häufig nach Nistplätzen. Die Tiere leben in einer Höhe von mindestens sechs Metern und benötigen einen Nistplatz von dem sie sich direkt aus in die Tiefe stürzen können, um dann den Gleitflug aufzunehmen. Nester selber bauen liegt ihnen nicht, sie halten Ausschau nach Nischen oder freuen sich über für sie geeignete Nistkästen.
Gut zu erkennen sind die Turmfalken, selbst für Laien, an ihrem Rüttelflug. Mit einem hellen, lauten „kikikikiki“ gleiten sie mit ihren langen spitzen Flügeln durch die Luft und halten Ausschau nach ihrer Lieblingsspeise, den Mäusen. Davon gab es 2020 viele zu sichten, außerdem war der vorangegangene Winter mild und der Sommer nicht zu heiß. Beste Bedingungen für die Greifvögel, um zu überleben und sich fortzupflanzen. „Hundert Paare wurden im vergangenen Jahr in Magdeburg gesichtet.“, erzählt Dieter Sommer vom Naturschutzbund. 80 der Paare haben auch erfolgreich gebrütet.
Ab März beginnt die Paarungszeit. In der Zeit sind die Tiere besonders präsent und gut zu beobachten. Findet sich einmal ein Turmfalkenpärchen bleibt es sein lebenslang zusammen. Zwischen Mitte April und Mitte Mai brütet das Weibchen die Eier aus. Das dauert ca. einen Monat. Nachdem die Jungen geschlüpft sind, werden sie vier weitere Wochen lang von den Eltern gefüttert, dann verlassen sich das Nest. Wenige Wochen später fliegen sie in die Welt hinaus, um sich ein eigenes Revier zu suchen.
Der Turmfalke gehört zu den Greifvögeln und ist in Europa die häufigste Falkenart. Allein im Stadtzentrum von Magdeburg waren im vergangenen Jahr 15 Brutpaare zu finden. „Zum Beispiel nisteten sie am Dom, am Kloster ‚Unser Lieben Frauen‘, an der Johanniskirche, auf der Seite zu Elbe hin, und am Theater“, verrät Dieter Sommer. Er hat seit über einem Jahrzehnt die Brutbestände der Turmfalken in Magdeburg im Blick und freut sich über die große Zahl der Tiere. Mit dafür verantwortlich sind Nistplätze, die zusätzlich an geeigneten Plätzen angebracht werden, milde Winter und jede Menge Mäuse als Futterquelle.

© NABU MD / D.Sommer
Turmfalken - fast flügge
Turmfalken, die schon fast flügge sind, fotografiert in der Leipziger Straße.
Der Turmfalke im Steckbrief
Aussehen: Männchen haben einen hellgrauen Kopf und einen rotbraunen Rücken mit kleinen dunklen Flecken. Beim Weibchen sind Kopf, Rücken und Schwanz rostbraun gefärbt. Die Körperunterseite ist stärker gefleckt als beim Männchen.
Größe: ca. 35 cm
Lebenserwartung: 15 Jahre
Nahrung: Wühlmäuse, Käfer, Insekten, Regenwürmer, Vögel, Eidechsen
Fortpflanzung: März bis Mai, 3-7 Eier werden innerhalb von vier Wochen ausgebrütet