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Fledermaus
Es ist ein faszinierendes Wesen, welches kopfüber schläft, mit den Ohren sieht und mit den Händen fliegt. Lautlos bewegt es sich in der Nacht durch den Himmel und ist für den Menschen kaum wahrnehmbar: Fledermäuse.
Fledermäuse haben von allen Tieren die sensibelsten Ohren und können sich auch im Dunkeln extrem gut orientieren. Mithilfe der Echoortung können sie die exakte Position und Größe ihrer Beute bestimmen und so auch im Dunklen ganz genau zuschnappen. Und wisst ihr warum Fledermäuse mit dem Kopf nach unten schlafen? Bei Gefahr können sie sich so einfach fallen lassen, damit ist eine schnelle Flucht möglich.
„Zwischen 14 und 16 Arten des fliegenden Säugetieres gibt es ihn Magdeburg“, sagt Rene Driechciarz, Fledermausbeauftragter des Magdeburger Zoos und Mitglied des Arbeitskreises Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V.
Leider stehen Fledermäuse in Deutschland auf der roten Liste, manche sind sogar akut vom Aussterben bedroht. Schuld daran ist der Mensch. Durch Zerstörung von Wohnräumen oder Nutzung von Pflanzenschutzmitteln ist nicht nur der Lebensraum der nachtaktiven Tiere gefährdet, sondern auch ihre Nahrung. Die Hitze des vergangenen Sommers hat die Tiere zusätzlich belastet. Gerade die kleineren Fledermausarten ernähren sich gern von Mücken, von denen in diesem Jahr nur wenig zu finden waren. Auch die Wasserressourcen waren knapp.
Wer den Tieren helfen möchte, kann durch den Bau von Fledermauskästen oder -brettern neue Lebensräume schaffen. Auch nachtblühende Stauden und Sträucher im Garten ziehen Nachtfalter an und damit auch die Fledermäuse.
Wenn ihr eine Fledermaus in Aktion sehen wollt, genügt es bereits zu Sonnenuntergang an der Alten Elbe im Stadtpark Stellung zu beziehen und sich die fliegenden Gefährten etwas genauer anzusehen. Unter den herumfliegenden Vögeln sind auch immer Fledermäuse zu sichten, die auf der Suche nach Nahrung durch die Lüfte flattern. Der Naturschutzbund in ganz Deutschland veranstaltet im Spätsommer zudem die „BatNight“, die Internationale Fledermausnacht, zu der auch in Magdeburg und Umgebung jährlich spezielle Führungen angeboten werden.
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Illu: NABU/S.Gendera
Fledermaus
Das Große Mausohr ist mit gut 40 Zentimeter Flügelspannweite die größte heimische Fledermausart.
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Illu: NABU/S.Gendera
Breitflügel-Fledermaus
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Illu: NABU/S.Gendera
Fransenfledermaus
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Illu: NABU/S.Gendera
Großer Abendsegler
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Illu: NABU/S.Gendera
Braunes Langohr
Die Fledermaus
Vorkommen: in Sachsen Anhalt 21 Arten, ganz Deutschland 25
Größe: 29 mm bis 14 cm
Gewicht: 3-40 Gramm
Lebenserwartung: 10-30 Jahre
Fortpflanzung: Fledermausweibchen bringen pro Jahr meist nur ein Jungtier zur Welt. Die Geburt ist häufig im Juni. Nach 4 - 8 Wochen, in der das Junge gesäugt wird, kann das Kleine fliegen und ist bereits ausgewachsen.
Nahrung: Die heimischen Fledermäuse fressen pro Nacht mehrere tausend Insekten, dazu zählen auch Mücken.
Besonderheiten: einziges Säugetier, das fliegen kann; ist zur Ultraschallorientierung fähig, machen einen Winterschlaf
Fragen zu Fledermäusen?
Wählt die Fledermaushotline 03028/49845000 des NABU. Der Tierrettungsdienst, das Umweltamt und der Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V. sind ebenfalls Ansprechpartner, wenn es um die Sicherheit und Rettung der Tiere geht.