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Der Igel -
trägt auf seinem Rücken ca. 8000 bis 10000 Stacheln, an Kopf und Bauch hat er ein dichtes Fell. Seine Sinnesorgane sind unterschiedlich gut ausgeprägt: das Sehvermögen ist eher schlecht, Gehör und Geruchssinn der stets feuchten Nase sind dagegen ausgezeichnet. Gesunde Igel sind ziemlich rund und warm und schlafen tagsüber.
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Foto: Chris Turner
Herbstzeit ist Igelzeit
Herbstzeit ist auch Igelzeit, denn kaum verfärben sich die ersten Blätter sind die stachligen Gesellen auf der Suche nach Nahrung in unseren Gärten. Igel gehören nicht in die eigenen vier Wände, trotzdem können sie manchmal Hilfe von uns Menschen gebrauchen.
Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sind Igel im beginnenden Herbst auch tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch einige Fettreserven anfuttern, da Igel während des Winterschlafs 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Ende September werden die Igelkinder selbstständig und gehen ihre eigenen Wege. Ein junger Igel wiegt dann ca. 200-300g und kann sich durch das vorhandene Angebot an Regenwürmern und Insekten noch reichlich Winterspeck anfressen. Ab Mitte Oktober etwa beginnen die Alttiere ein Nest, beispielsweise in Laub- und Reisighaufen, für den Winter anzulegen, welches sie aber erst bei anhaltenden Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt aufsuchen. In dieser Zeit kreuzt der wenig scheue Igel vermehrt die Wege des Menschen.
Besorgten Tierfreunden stellt sich dann immer wieder die Frage, wie man schwache und kranke Igel unbeschadet über den Winter bringen kann. Vom vorsorglichen Einsammeln oder Einkellern von Igeln ist aber auf jeden Fall abzuraten. So niedlich die stachligen Gesellen auch sind und so gut man es meinen mag, Igel sollten in der Natur und in den Gärten verbleiben, denn sie sind keine Haus- sondern Wildtiere. „Im Haus überwinterte Igel haben im Frühjahr erhebliche Anpassungsschwierigkeiten, wenn sie wieder in die Natur entlassen werden“, gibt Annette Leipelt vom NABU Sachsen-Anhalt zu bedenken. Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt vor, dass wildlebende Tiere der "besonders geschützten Arten", hierzu gehört der Igel, nicht gefangen werden dürfen. "Wer Igel zu Hause aufnimmt, muss also wissen, dass es sich um geschützte Wildtiere handelt. Eine Naturentnahme ist auf Ausnahmen beschränkt: Nur verletzte oder kranke Igel dürfen zeitweise aufgenommen werden, um sie möglichst bald gesund in die Natur zu entlassen“, mahnt Leipelt. Bringen Jungigel Anfang November weniger als ein Pfund auf die Waage, sind sie als hilfsbedürftig einzustufen. Solchen Igeln kann man durch Zufüttern im Garten helfen. Mit einem Schälchen Futter jeden Abend an einem trockenen Futterplatz und einem trockenen Winterschlafplatz hat der Schützling gute Chancen den Winter zu überstehen. Mit kranken oder verletzten Tieren sollte man auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen und sich über die richtige Pflege informieren.
Während des Winterschlafs ist die Körpertemperatur der Igel etwas niedriger als sonst und die Körperfunktionen sind auf ein Minimum beschränkt. Igel atmen in dieser Zeit nur rund zwei Mal pro Minute. Im Fall, dass ihre Körpertemperatur zu stark absinkt, werden die Tiere automatisch wach und wärmen sich durch Bewegung wieder auf, um anschließend erneut in den Winterschlaf zu fallen.
Weitere Infos zum sinnvollen Igelschutz unter: www.nabu.de, www.igelhilfe.de, www.pro-igel.de, www.igelhelfer.de, www.izz.ch, www.igelratgeber.de
Stand: Ausgabe Oktober/November 2013