Foto: lyer-bikes.com/pd-f
In Familie unterwegs mit dem Fahrrad
Gemeinsam mit Fahrrad Magdeburg und RadMitte Magdeburg haben wir eine kleine Fahrradkunde erstellt, die dabei unterstützt, das passende Rad für den Transport der Kinder zu finden und bei der Auswahl der ersten Kinderräder hilft.
Kindersitz
Der Kindersitz ist gerade bei Kurzstrecken sehr praktikabel. Es gibt Modelle, die hinten am Fahrrad montiert werden und Modelle, die vorne am Lenkrad angebracht werden. Allerdings ist bei der Variante vorne zu beachten, dass das Kind nur bis maximal 15 Kilo mitfahren darf.
Das ist zu beachten: Kind sitzt durch Dreipunktgurt und verstellbare Fußschlaufen sicher, Rad wird hecklastig, Kind ist in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt
Ab wann geeignet: ab 1 ½ Jahren bis 2 Jahren
Das sollte es schon kosten: 100-150 Euro
Foto: www.croozer.com/pd-f
Kinder im Fahrradanhänger
Anhänger
Der Nachwuchs ist darin gut geschützt. Gerade bei längeren Fahrten über eine halbe Stunde ist diese Transportmöglichkeit angebracht, da das Kind auch mal schlafen oder sich mit Spielzeug beschäftigen kann. Allerdings ist daran zu denken, dass der Anhänger eine passende Abstellfläche benötigt und im Verkehr nicht so schnell zu sehen ist, weil er sehr tief liegt. Dem versuchen Hersteller mit einem zusätzlichen Wimpel am hinteren Teil des Anhängers entgegenzuwirken.
Das ist zu beachten: guter Wetterschutz, Kind hat keine besonders gute Sicht, Anhänger ist vielseitig einsetzbar ( z. B. als Buggy, Jogger-Kinderwagen, zum Transport von Einkäufen),
Ab wann geeignet: mit Hilfe einer Babyschale ab dem ersten Monat
Das sollte es schon kosten: ab 600 Euro
Foto: www.r-m.de_pd-f
Kinder im Lastenrad
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Lastenrad
Mit einem Lastenrad können nicht nur Kinder, sondern auch der Einkauf sicher transportiert werden. Allerdings benötigt es ein paar Probetouren, um die Lenkung und die Größe des Rades richtig einschätzen zu können. Wer Lust hat, so ein Modell einmal kostenfrei zu testen, kann sich das Rad probeweise beim ADFC Magdeburg ausleihen.
Das ist zu beachten: Abstellmöglichkeit muss vorhanden sein, das Rad wiegt unbeladen ca. 24 Kilo und trägt bis zu 200 Kilo, Fahrer kann während der Fahrt gut mit dem Kind kommunizieren, es gibt Zweirad- und Dreirad-Modelle
Ab wann geeignet: mit Hilfe einer Babyschale ab dem ersten Monat
Das sollte es schon kosten: 2000 Euro
Der Fahrrad-Kinderwagen-Hybrid von Taga geht sogar noch einen Schritt weiter. Aus dem Fahrrad lässt sich in relativer kurzer Zeit ein Kinderwagen zaubern. Die Taga Fahrrad-Buggy-Kombination eignet sich für Kinder ab 6 Monaten bis 6 Jahren. Übrigens: Laut Straßenverkehrsordnung dürfen nur Kinder bis maximal sieben Jahren auf dem Kindersitz oder im Anhänger transportiert werden.
Pedelec
Ob Lastenrad oder normaler Drahtesel, ein zusätzlicher Elektroantrieb wird immer beliebter. Es fördert die Bewegung und den Umstieg von Auto auf Fahrrad, was auch noch für die Umweltbilanz fantastisch ist. Allerdings ist es Wartungsintensiver und kommt nicht ohne Ladezeit aus. Für SWM-Kunden lässt sich ein E-Bike kostengünstig für maximal 3 Tage zur Probe ausleihen, dafür stehen mehrere Modelle zur Verfügung.
Da ist zu beachten: fördert die Fitness, weil die Hemmschwelle kleiner wird vom Auto aufs Rad umzusteigen, der E-Antrieb erhöht den Preis erheblich in die Höhe, Akku reicht am Stück locker für 100-200 Kilometer Fahrstrecke
Für wen geeignet: Gerade bei größeren Lasten und längeren Radtouren kann das Rad für Familien interessant sein. Aber auch für viele kurze Wege ist ein E-Bike gut geeignet. Es ersetzt die lästige Parkplatzsuche mit dem Auto und lässt seinen Fahrer nicht ohne Puste zurück.
Das sollte es schon kosten: ab 1700 Euro, Lastenräder mit Elektroantrieb liegen im Handel schnell bei ca. 2.500-3000 Euro
Foto: Puky
Laufrad
Laufrad
Mit einem Laufrad lernen die Kinder schon früh, das Gleichgewicht zu halten und können bereits üben zu lenken. Große Vorteile, wenn später der Umstieg auf das Rad ansteht.
Bestes Alter: 2 Jahre
Das sollte es schon kosten: ca. 70 Euro
Spielfahrrad
Mit der Größe von knapp einem Meter können Kinder auf ein Spielfahrrad umsteigen. Man erkennt die Spielfahrräder schon daran, dass sie keine Lichtanlage aufweisen, auch eine Schaltung findet sich nur an größeren Modellen. Spielfahrräder gibt es in diversen Größen. Den Einstieg machen Modelle mit 12,5-Zoll-Rädern, 18 Zoll sind das Maximum. Bei Bedarf lassen sich die Räder auch noch aufrüsten. Räder mit Stützrädern gibt es übrigens nicht mehr, weil die meisten Kinder dank des Laufrades bereits sehr gut die Balance halten können bevor sie das erste Mal auf ein Rad steigen.
Bestes Alter: ab 3 Jahren
Das sollte es schon kosten: ca. 200 Euro
Foto: Kristin Plumbohm
Kinderfahrrad
Kinderstraßenfahrrad
Mit diesen Modellen wagen sich kleine Radler zum ersten Mal ins Verkehrsgeschehen –Kinderstraßenräder müssen StVZO-konform sein. Eine Lichtanlage, Schutzbleche und ein Gepäckträger für erste Radtouren gehören dazu.
Bestes Alter: ab 5 Jahren
Das sollte es schon kosten: ca. 350 Euro
Wichtig! Beim Kauf von Kinderfahrrädern unbedingt zunächst eine Bedarfsanalyse im Fachhandel durchführen: Wie groß muss das Fahrrad sein und welcher Typ ist am besten geeignet?
Foto: Kristin Plumbohm
Verkehrsübungsplatz an der Grundschule Kannenstieg
Tipp: Die Verkehrswacht Magdeburg unterstützt Kinder dabei, sich sicher durch die Stadt bewegen zu können. Kntakt: 0176/23179794 oder arthur.der-engel@mdcc-fun.de
Das Verkehrssicherheitszentrum der Stadt schult Kinder im Umgang mit dem Rad. In der Grundschule am Kannenstieg ist es beheimatet und bringt Kindern der 2. - 4. Klasse die Straßenverkehrsordnung näher. Verkehrssicherheitszentrum in der Grundschule am Kannenstieg, Pablo-Picasso-Straße 20, 39124 Magdeburg, Tel.: 0391/2449529 oder vsz-md@gmx.de
Egal, auf welche Transportmöglichkeit am Ende die Entscheidung fällt, das Kind sollte mit einem Helm vor schweren Verletzungen im Falle eines Sturzes geschützt sein. Auch hier gilt: Bitte den Fahrradhelm gemeinsam mit dem Kind aussuchen. So können die Knirpse den Helm vor Ort ausprobieren und Probetragen. Die Kopfbedeckung darf nicht wackeln und nicht über die Stirn oder nach hinten wegrutschen. Nach etwa fünf Jahren ist ein Helm nicht mehr stabil genug und muss erneuert werden. Der Kauf von gebrauchten Modellen ist deshalb nicht zu empfehlen. Damit das Kind den Helm gern trägt, ist es von Vorteil als Elternteil mit gutem Beispiel voranzugehen. Und schon steht einer Spritztour nichts mehr im Weg!