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Globuli
Homöopathie bedeutet Ähnliches durch Ähnliches zu heilen.
Ein Beispiel: Schneidet man eine gewöhnliche Küchenzwiebel, beginnen die Augen zu tränen und die Nase läuft. Gleichzeitig aber wirkt die Zwiebel genau gegen diese Schnupfen-Symptome. Nicht nur aus pflanzlichen Substanzen wie die der Zwiebel werden die homöopathischen Arzneimittel gewonnen - tierische, organische und anorganische Stoffe werden ebenfalls genutzt. Die Grundsubstanz hinterlässt während des Herstellungsprozesses eine Information. Diese soll nach der Einnahme dem kranken oder angeschlagenen Körper helfen, sich selbst zu heilen.
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Dr. Angela Lehmann
„Die Homöopathie lässt sich naturwissenschaftlich nicht erklären“, sagt Dr. Angela Lehmann. „Wie es wirkt, weiß man noch nicht. Die Heilungsrate aber geht weit über den circa 30-prozentigen Placebo-Effekt, wie wir ihn auch in der Schulmedizin kennen, hinaus“, erklärt sie. Hauptberuflich arbeitet die Anästhesistin an der Uniklinik Magdeburg und blickt nun auf 28 Jahre Erfahrung als Schulmedizinerin zurück. Vor acht Jahren hat sie begonnen, Patienten mit der alternativen Methode zu helfen, seit Ende vergangenen Jahres führt sie eine Praxis für Homöopathie am Schellheimerplatz. Das Schlüsselerlebnis, das sie der Homöopathie näher brachte, waren ihre Kinder.
„Ständig litt mein erstes Kind an einer Mittelohrentzündung.“ Eine Verwandte riet ihr, homöopathische Mittel zu verwenden. Doch damals stand die Fachärztin und junge Mutter dieser Methode kritisch gegenüber. „Beim zweiten Kind war ich gelassener und probierte es dann schließlich aus“ - mit Erfolg. So entdeckte die Ärztin diese alternative Heilform für sich und besuchte zunächst Vorlesungen und Seminare, bis sie sich für die dreijährige Zusatzausbildung zur Homöopathin beim Zentralverband für homöopathische Ärzte entschied. „Homöopathie ist keine Zauberei, es ist eine echte Zusatzausbildung für Fachärzte“, fügt sie hinzu.
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Globuli 2
Bei ihrer ersten alternativen Behandlung war sie sehr aufgeregt: „Statt Kortison bekam ein Kind mit Neurodermitis von mir Globuli und es war unglaublich zu sehen, wie die Neurodermitis wegschmolz. Doch um das richtige Mittel zu finden, ist eine umfassende Anamnese eines jeden Patienten Voraussetzung. Dafür nimmt sich die Ärztin etwa eineinhalb Stunden Zeit. Sie nennt es „Detektivarbeit“, weil sie anhand der Symptome die passende Arznei suchen muss. „Doch es ist immer wieder spannend zu sehen, dass es funktioniert.“ (jk)
Ein Tipp von Dr. Angela Lehmann:
„Für ihre Kinder können Mütter als Grundausstattung folgende Globuli zuhause haben: Arnika (bei Verletzungen), Belladonna (bei Halsschmerzen), Aconitum (wenn sich eine Erkältung anbahnt), Apis (bei Insektenstichen)“ und wer nicht weiter weiß, darf natürlich jederzeit anrufen. Eine Krankheit macht schließlich nicht vor dem Wochenende Halt“, lautet das Angebot von Dr. Angela Lehmann.