Roman Schöpp, Schulleiter der „Gottfried Wilhelm Leibniz“ Schule, plauderte mit uns über das neue Konzept der Gemeinschaftsschule und erklärt uns die Vorteile.

Kristin Plumbohm
Schulleiter Herr Schöpp
Woher stammt das Prinzip der Gemeinschaftsschule?
Vorreiter waren Berlin und Kassel, die dieses System vor ca. acht Jahren eingeführt haben. Wir waren die zweite Schule in Magdeburg, die sich dafür entschieden hat das Prinzip Gemeinschaftsschule umzusetzen. Ein Muss war das nicht, allerdings haben sich außer der Sportsekundarschule mittlerweile alle ehemaligen, kommunalen Sekundarschulen in Magdeburg dafür entschieden. Was auch sicher damit zusammenhing, dass viele Schulen Angst hatten ohne ein neues Konzept schließen zu müssen.
Was sind die Vorteile einer Gemeinschaftsschule?
Schüler, Eltern und Lehrer arbeiten stärker zusammen und sprechen sich besser untereinander ab. Das Schulleben wird generell transparenter. Schüler dürfen mitbestimmen und zum Beispiel eigene Klassenregeln bestimmen. Wir geben Methoden an die Hand, durch die sie selbstständiger arbeiten können. Dies entspricht auch den neuen Lehrplänen, die verstärkt auf Schülerorientierung und Praxisnähe setzen. Es wird viel projektorientiert gearbeitet. Der Lehrer wird dabei zum Begleiter und Konfliktberater. Wir lösen uns vom Frontalunterricht und arbeiten stärker fachübergreifend.
Was raten sie Eltern, die sich unsicher sind, welche Schulform für ihr Kind die richtige ist?
Ohne uns als Gemeinschaftsschule hervorheben zu wollen, ist diese Schulform eine gute Möglichkeit sich eben nicht mit dem Ende der vierten Klassen für einen Bildungsweg entscheiden zu müssen. Längeres gemeinsames Lernen schadet nicht. Im Gegenteil, ich denke, das Prinzip: „Der Stärkere hilft dem Schwächeren“ ist ein Gutes. Je nach Leistung ist ein Wechsel an eine andere Schulform aber jederzeit möglich. Übrigens war das auch in den früheren Sekundarschulen möglich. Allen Kindern in Deutschland steht grundsätzlich jeder Bildungsweg offen. (kp)