Anlässlich des 250. Todestages Telemanns wird es ihm zu Ehren unter dem Motto „Telemania“ über 100 Veranstaltungen geben. Darunter auch Aktionen von und mit Kindern.
Telemann in Pop
Im Alter von nur zwölf Jahren komponierte Georg Philipp Telemann seine erste Oper „Sigismundus“. Diese wurde um 1693 noch in Magdeburg uraufgeführt. Wenig später schickte seine Mutter den jungen Musikbegeisterten nach Zellerfeld zur Schule. Denn die Verwandtschaft hatte Sorge, dass Telemann mit seiner Musikbegeisterung zum „Gauckler und Murmelthierführer“ werden könnte, statt etwas Bodenständiges zu lernen. Genau diesen Generationenkonflikt greift Karolina Grunwald nun in dem Musiktheaterstück „Telemann in Pop“ auf, das anlässlich des 250 Todesjahres des Komponisten entstanden ist.
Das Stück erzählt die Geschichte des Jungen Philipp, der sich gegen die Widerstände seiner Eltern „brotloser Kunst“ verschrieben hat. Die 18-jährige Komponistin geriet mit ihren Eltern zum Glück nie in so einen Konflikt. Stammt sie doch aus einem musikalischen Elternhaus: ihre Mutter ist Blockflötistin und Oboistin, der Vater Leiter der Landesmusikakademie Kloster Michaelstein. Musikalisch bewegt sich ihr Stück im populären Musicalbereich mit mitreißenden Songs und gefühlvollen Balladen. Begleitet wird „Telemann in Pop“ von einer großen Bandbesetzung. Insgesamt stehen unter der Regie ihrer Schwester Luisa Grunwald und Laura Wirl sowie der musikalischen Leitung von Nils Hochapfel knapp 30 Mitwirkende auf der Bühne.
Telemann in Pop, Premiere: 20.5., 19 Uhr, Gesellschaftshaus
Telemann meets Hip Hop
Telemann und Hip Hop? In diesem Crossoverprojekt wird untersucht, ob es funktioniert, Telemanns Kompositionen mit Hip Hop zu kombinieren. Grundlage ist Telemanns Orchestersuite „Les Nations“, die auf moderne Beats trifft. Mit dabei sind Ensembles unterschiedlichster musikalischer Couleur um Bernhard Schneyer, Nico Hilger und den früher als »Vit-Armin B« bekannten Hip-Hop-Szene-Aktivisten Armin Bethke. Streicher treffen auf Sampler, Cembalo auf Beatbox und der Dirigent wird zum DJ, wenn das Jugendsinfonieorchester des Konservatoriums und die »Migges mit Attitude« für eine bunte Mischung verschiedenster Musikrichtungen und Tanz sorgen.
Telemann is bigger than ..., 9.6., 20 Uhr, AMO
Telemann bewegt
Beim Projekt „Telemann bewegt“, das vom Theater Magdeburg organisiert wird, begeben sich Schüler der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, des Hegel-Gymnasiums, des Konservatoriums sowie des Theaterjugendclub auf die Spuren Telemanns. Und zwar ganz praktisch.In fünf unterschiedlichen Gruppen erarbeiteten die Schüler zusammen mit Künstlern szenische Aktionen rund um das Thema Telemann. Gezeigt werden die Ergebnisse nun im Rahmen einer moderierten Busreise, die in die Gruson-Gewächshäuser, das Gesellschaftshaus, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen und das Modehaus Papenbreer führt. Schauspieler Oliver Trautwein moderiert als amerikanischer Nachfahre Telemanns die geführte Busrundfahrt und stimmt die Gäste auf die verschiedenen Telemann-Orte der Stadt ein.
Telemann bewegt, Fr., 21.4., 14, 16 und 18 Uhr, Start: Gruson-Gewächshäuser
Hör mal, Telemann!
Für alle, die am liebsten selbst aktiv werden möchten, empfiehlt sich die Ausstellung „Hör mal, Telemann!“, die im Gartenhaus des Klosterbergegartens (hinter dem Gesellschaftshaus) zu erleben ist. An zahlreichen Hör- und Mitmachstationen gilt es zu spielen, zu knobeln und Musikrätsel zu lösen.
Dabei können Kinder ab etwa neun Jahren und die ganze Familie zum Beispiel ein Telemann-Stück in seine instrumentalen Einzelteile zerlegen und wieder zusammensetzen, Einflüsse europäischer Musik auf Telemanns Kompositionen erraten und seine Einflüsse auf Bach, Händel, Haydn und Mozart nachspüren. Die Ausstellung „Hör mal, Telemann“ soll eine erste anschauliche Begegnung mit einem der größten Komponisten der Barockzeit ermöglichen, aber auch dem eingeweihten Kenner vertiefende Einblicke in Telemanns Zeit, seine geistige Umgebung und die ihn inspirierenden Einflüsse geben.
Zahlreiche Schautafeln in Form einer begehbaren Europakarte informieren über Telemanns Lebensweg und stellen die zehn Wirkungsstätten des Komponisten in Deutschland, Polen und Frankreich vor. Ergänzend dazu wird es im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen unter dem Titel „Telemann Sphere“ einen virtuellen Klangraum geben. Das Projekt des deutsch-amerikanischen Klangkünstlers Oliver Schneller setzt sich mittels moderner Medien mit dem breiten Musikschaffen Georg Philipp Telemanns auseinander.
Hör mal, Telemann, Interaktive Ausstellung 18.5.-15.10., Gartenhaus im Klosterbergegarten,Mo-Fr. 9-17 Uhr, Sa+So+feiertags 10-18 Uhr, Gruppenbesuche bitte telefonisch unter 0391/540 6788 anmelden
Alle Informationen zur "Telemania 2017" unter www.telemann2017.eu