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Bande 23 - ein Kunstprojekt von Kindern und Jugendlichen
Das Schauspielhaus lädt Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren in den Winterferien zu einer Kunstprojektwoche der besonderen Art ein: Sie werden eine Bande bilden, die Bande 23, eine Bande von Visionären für ihre Stadt. Einfach nur zuschauen, wie Städtebauer und Eigentümer ihre Projekte in die Stadt pflanzen, war gestern. In sechs nach Alter gestaffelten Laboren forschen die Teilnehmenden zu ihrer Utopie von Magdeburg und unternehmen dafür Streifzüge durch die Stadt.
Kinder und Jugendliche sind Experten für ihre Lebenswelten. Bei Künstlern liegt die Expertise dagegen im Prozess des künstlerischen Schaffens. Im neuen Ferienprojekt „Bande ’23“ treffen diese beiden Gruppen in sechs Laboren aufeinander und beginnen, gemeinsam zur Stadt Magdeburg zu forschen. Für eine Woche liegt das Schauspielhaus fest in der Hand von Kindern und Jugendlichen, die sich mit Gegenwart und Zukunft ihrer Stadt befassen. Die Teilnahme an der „Bande ’23“ ist kostenfrei.
Aus dem gesammelten Material und ihren Zukunftsideen werden mit den Künstlern eigene Präsentationen entwickelt. Es entstehen Pläne, Modelle, Sounds, Texte, Filme, Bilder, Kostüme, Choreografien, Szenen oder auch etwas ganz anderes. Die Kinder und Jugendlichen übernehmen für eine Woche lang das Kommando im Schauspielhaus und zeigen am Ende dem Publikum in einem öffentlichen Parcours durch das Schauspielhaus ihre Stadt der Zukunft.
Unterstützung erfahren die Teilnehmenden von der künstlerischen Leiterin Karola Marsch sowie Künstler:innen aus den Bereichen Illustration, Bühnenbild, Regie & Performance sowie Choreografie.
Wer und Wann? Alle zwischen 8 und 18 Jahren vom 6.-11.2.2023, täglich von 10 – 17 Uhr, am Dienstag und Donnerstag bis 20 Uhr
Die Teilnahme ist kostenlos. Für Mittagessen, Snacks und Getränke wird gesorgt.
Am Sonnabend, den 11.2.2023 um 16 Uhr werden die Visionen der Kinder und Jugendlichen der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Ende ist für ca. 20 Uhr geplant.
Anmeldung unter: vermittlung@theater-magdeburg.de
Die 6 Labore im Überblick
Labor 1: PROJEKT VAKUUM. Ein Forschungstrip durch Magdeburg.
Exkursionen durch die Stadt – Bauen – Installation
8 – 9 Jahre
max. 8 Personen
Euch steht eine geheime Mission durch Magdeburg bevor: Das sogenannte Vakuum muss gefunden werden. Erklimmt die höchsten Türme der Stadt, taucht in die verstecktesten Winkel ein und verschafft euch einen Überblick.
Was werdet ihr sehen, was werdet ihr finden? Egal was es ist, haltet es fest und nehmt es mit. In unserem Labor untersuchen und gestalten wir es.
Dafür warten Kartons auf euch, aus denen ihr eure Stadt bauen und mit den gefundenen Materialien und Gegenständen zu einer neuen Stadt-Landschaft beleben könnt.
Laborleitung: Fred Pommerehn und Tillmann Staemmler
Labor 2: Die „Chipsfabrik“ in einer Stadt aus Stoff
Textilien – Nähmaschinen – Modellstadt
Alter: 10 – 12 Jahre
max. 10 Personen
Unsere Schränke platzen aus vor lauter Klamotten aus allen Nähten. Statt sie in einen Altkleidercontainer zu werfen, nehmen wir Kleidung, machen sie in unserem Labor zum Rohstoff und bauen daraus eine Stadt. Schon bald übernimmt hier eine neue Technologie: in der Mikroelektronik liegt die Zukunft. Zusammen entwickeln wir eine radikale Utopie, in der die textile Vergangenheit auf die neue „Chipsfabrik“ trifft. Wir verknüpfen beide miteinander zu nie gesehenen Entwürfen und Modellen. Es wird geplant, genäht, geheftet, geklebt, getackert – für eine neue Vision.
Laborleitung: Torsten Thiele und Pauline Vorberg
Labor 3: LOST MOVEMENTS MAGDEBURG. Archiv der Verlorenen Bewegungen.
Erkunden – Bewegungsexperimente – Choreo
Alter: 11 – 14 Jahre
max. 10 Personen
In unserem Labor suchen wir Orte, die sich über die Zeit hinweg verändert haben: eine alte Fabrikhalle, die umgebaute Kirche, die Hubbrücke. Was ging in diesen Umbrüchen, Wegbrüchen, Veränderungen verloren? Welche Bewegungen sind damit auch verschwunden und finden sie sich noch in den Erinnerungen der Menschen? Wir suchen nach ihnen und lassen uns davon berichten. Als Material holen wir sie in unser Archiv, erforschen und verwandeln sie, experimentieren mit ihnen und vor allem: haben viel Spaß. Wir machen uns die Bewegungen zu eigen und zeigen am Ende, was immer wir wollen, in einer eigenen Choreografie.
Laborleitung: Boys* in Sync (Simon David Zeller und Jakob Schnack Krog) und Anja Engelhardt
Labor 4: Mein Gedächtnis der Stadt
Zeichnen – Experimentieren – eine Bilder-Stadt erschaffen
Alter: 12 – 14 Jahre
max. 15 Personen
Zeichnerisch erkunden wir das Gedächtnis unserer Stadt. Zeichnerisch verstehen wir die Prozesse ihres Werdens und Wandelns: Wir gestalten, überschreiben, ergänzen, zerstören und ordnen neu. Mit den Mitteln des Theaters inszenieren wir unsere Zeichnungen zu einer Stadt in der Stadt: zum Ort unserer Träume, unserer Sorge und unseres Handelns. Wir unternehmen eine Reise vom Raum in die Zeichnung und zurück.
Jede zeichnerische Äußerung ist erwünscht und nötig. Fast jede Technik kann angewendet werden: Stift, Pinsel, Schere, selbst gebaute Stempel, Papier, Pappe, Stoff, Tape. Wir probieren neue Techniken mit Hilfe von Beamer oder Overhead-Projektor. Und vielleicht geben wir unseren Zeichnungen auch unsere Stimme und bringen unsere Stadt zum Sprechen.
Laborleitung: Andree Volkmann und Dorothea Lübbe
Labor 5: Sounds & Stimmen
Ortserkundung – Aufnahme & Texte – Audiowalk
Alter: 13 – 16 Jahre
max. 10 Personen
Wir suchen Orte in der Stadt, die für uns mit Aufbrüchen, Abbrüchen und Umbrüchen verbunden sind. Welche Erfahrungen habe ich damit gemacht, was habe ich dabei empfunden? Ausgehend von diesen Fragen sammeln wir Eindrücke und Material in der Stadt: wir sprechen sie ins Aufnahmegerät, nehmen Sounds der Stadt auf und Stimmen von Menschen. Die bringen wir in unser Labor zurück. Hier schreiben wir sie in eigene Texte um. Alles zusammen verpacken wir in einen Audiowalk und schicken das Publikum durchs Schauspielhaus.
Laborleitung: Julia Siebeky, Berit Wilschnack, Sophie Feuchtenböck,
Labor 6: ASPHALT LAB
Stadt – Performance – Intervention
Alter: 15 – 18 Jahre
max. 10 Personen
ASPHALT LAB geht raus in die Stadt und nimmt die Menschen unter die Lupe: ihre Wege, ihre Art, miteinander zu reden oder vor sich hin zu brabbeln, sich umzugucken, stehen zu bleiben, die Richtung zu ändern, freundlich und unfreundlich zu sein. Wir suchen nach Orten, die wie eine Bühne sind, und erobern sie uns. Hier spielen, tanzen, performen, fotografieren, filmen wir, was wir beobachtet haben und entwickeln unsere ganz eigenen Regeln. Die Straße wird zu unserer Bühne. Jeden Tag.
Du brauchst DICH, ein Smartphone, farbige und warme/wetterfeste Kleidung, Freude am Experimentieren und Probieren!
Laborleitung: goplasticsompany (Susan Schubert und Cindy Hammer) und Veronika Riedel