Foto: Kristin Plumbohm
Babymanagement
Prof. Dr. Marko Sarstedt ist Dozent an der Uni Magdeburg, Vater von zwei Kindern und hat vor kurzem das Buch „Optimiertes Babymanagement“ herausgebracht.
Prof. Dr. Marko Sarstedt erzählt von seinen Erfahrungen als junger Familienvater. Er ist Dozent an der Uni Magdeburg, Vater von zwei Kindern und hat vor kurzem das Buch „Optimiertes Babymanagement“ herausgebracht.
Wie haben Sie sich das Vatersein vorgestellt und wie war es dann am Ende?
Ich habe mir nicht eingebildet, dass ich einschätzen kann, was auf mich zukommt. Es war am Ende aber schöner, als ich es mir hätte vorstellen können. Einfach großartig, aber natürlich auch ein bisschen anstrengend.
Was war am Anfang gewöhnungsbedürftig?
Na ja, keiner findet es lustig, sieben Tage in der Woche nachts aufstehen zu müssen. Es gehört einfach dazu, dass man matt und manchmal auch gestresst ist, trotzdem ist es großartig, Kinder zu haben. Hin und wieder muss man sich das mehr ins Gedächtnis rufen und meistens halt gar nicht. (schmunzelt)
Wie war die Geburt für Sie?
Es war super. Ein Moment den ich nie vergessen werde. Ich denke, es war die bisher tollste Erfahrung in meinem Leben. Ich kann es jedem nur empfehlen, bei der Geburt dabei zu sein. Ein sehr intimer Moment. Alles Drumherum habe ich während der Geburt völlig ausgeblendet.
Wie verändert sich die Partnerschaft durch die Geburt eines Kindes?
Die Partnerschaft wird dadurch intensiver. Man erlebt so viele erste Momente, wie es sie sonst nur in der Kennenlernphase gibt. Dabei ist man sich sehr unsicher, ob man alles richtig macht. Umso schöner ist es dann zu sehen, dass man als Team gut funktioniert. Es kommt auch immer darauf an, was für eine Erwartungshaltung man hat. Man wird natürlich enttäuscht, wenn man denkt, es wäre immer alles großartig und toll. Das ist, als wenn man von Kindheit an die große Märchenhochzeit wünscht. Irgendwas klappt immer nicht so, wie man es sich vorgestellt hat.
Was denken Sie, nehmen Männer und Frauen die Geburt eines Kindes unterschiedlich wahr?
Frauen wachsen da von Anfang an emotional rein. Für Männer ist das eine null-auf-eins-Situation. Von einem Moment auf den anderen ist das Kind da. Väter brauchen Zeit, um das zu realisieren. Nicht umsonst sagt man, der Mann ist neun Monate versetzt schwanger. Die ganze Schwangerschaft bleibt für den Mann zunächst abstrakt, da kann er noch so empathisch sein. Aber dann wird das Abstrakte ziemlich schnell real. Und dann wird der Mann ins kalte Wasser geworfen. In der ersten Zeit muss man viel funktionieren, erst danach fängt man an, das Ganze dann wirklich zu realisieren und von außen zu betrachten. Es ist ein Prozess, der mit der Geburt des Kindes beginnt. Langsam wird einem bewusst, was man für eine Verantwortung hat und was es wirklich heißt, eine Familie zu haben.
Welche Dinge sollte man Kindern mit auf den Weg geben?
Liebe. Anerkennung. Respekt. Kinder sollten genauso respektvoll behandelt werden wie Erwachsene.
Angebote für (angehende) Väter
Gesprächsabend: “Vater werden - von Mann zu Mann”
Hier können sich angehende Papas vierteljährlich in entspannter Runde austauschen. Angeleitet werden die Abende von Bernd Willerding, Familien- und Paarberater in Magdeburg. Hebamme Petra Siemens beleuchtet dazu die Gefühls- und Gedankenwelt von Schwangeren und erklärt, warum es bei Paaren, die ein Kind erwarten, häufig zu Konflikten kommt.
Hebammenpraxis „Der Bauchladen“, Schönebecker Str. 114, Tel.: 0163/7969311
Vater-Kind-Treff
Jeden Monat findet hier ein Vater-Kind-Treff statt, zum Erfahrungsaustausch und Kontakteknüpfen mit vielen Spielmöglichkeiten für die Kinder.
Familien-Feuerwehr Sudenburg, Braunschweiger Str. 4, Tel.: 6083331