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Foto: R. Hühnerfauth
Lesestoff für die Pausen.
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Foto: Conrad Engelhardt
Nele war 2 Jahre Schülerredakteurin bei der "Schüler-Rakete".
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Foto: Raphael Hünerfauth
Die Schülerzeitung ist ein gutes Medium um sich über das Schulumfeld zu informieren.
Junge engagierte und wissbegierige Schüler decken dunkle Geheimnisse des Schulwesens auf. Huh, ganz so scharfzüngig geht es in den meisten Schülerredaktionen meist nicht zu.
Von einzelnen Lehrern wird die Schülerzeitung trotzdem mit mulmigen Gefühl betrachtet. Schließlich kann man sich nie so recht sicher sein, was diese Mal wieder drin steht. Für Mitschülern hört sie hingegen auf dem Pausenhof einfach dazu. Denn wo erfährt man sonst etwas über die aktuelle Ereignisse innerhalb des Schulgeschehens? Die Schülerzeitung ist die wichtigste Möglichkeit der demokratischen Mitbestimmung und Meinungsäußerung an Schulen. Das wissen Schüler und das nutzen sie auch gern. Neugierig stürzen sich schon die Kleinsten an aktuelle Geschehnisse der Schulgeschichte und verarbeiten die Informationen zu informativen Berichten. Aber auch Rätselseiten sowie Bastel- oder Buchtipps dürfen in keinem guten Magazin fehlen.
„Es ist wichtig, dass man andere Menschen informiert, weil nicht jeder überall sein kann. Es soll aber auch unterhalten. Man kann auf Probleme aufmerksam machen und vielleicht ändert sich dadurch auch etwas.“, sagt Felix Bosdorf , Chefredakteur der Schülerzeitung „brand(t)neu“. Der 19-jährige arbeitet seit der sechsten Klasse für die Schülerzeitung der IGS „Willy Brandt“ und ist Redakteur der ersten Stunde. Mittlerweile ist es ihm wichtig vor allem jüngere Schüler anzuleiten, damit die Schülerzeitung auch ohne die „alten Hasen“ Bestand hat. Zusammen mit einer Lehrkraft leitet er die Nachwuchsredakteure an. „Erst mal wird besprochen, was es Neues gibt und was ansteht, welche Themen angesprochen werden. Dann wird geschrieben oder Bilder aussortiert. Die Jüngeren werden unterstützt und angelernt. So war es bei mir am Anfang ja auch.“, so Felix.
Durch ihre Berichterstattung regt eine Schülerzeitung nicht nur dazu an sich mit Problemen und aktuellen Ereignisse der Schule zu beschäftigen. Mit ihren kritischen Beiträgen tragen Schülerzeitungen auch wesentlich zur Demokratie an ihrer Schule bei. An vielen Schulen arbeiten die Redaktionen mit den Schülervertretern Hand in Hand. Aber nicht immer läuft alles glatt. Bestehende Redaktionen klagen häufig über mangelnde Unterstützung seitens der Schule und teilweise auch über Behinderung und Zensur. „Lehrer können sich nicht in die Inhalte einmischen.“, sagt auch Holger Paech. Der Familienvater ist selbst Journalist und kümmert sich nebenbei um die Ottersleber Schülerzeitung „SchülerRakete“. Er weiß aus Erfahrung, das kritische Beiträge über das Schulleben nicht immer Begeisterungsstürme im Lehrerkollegium auslösen und setzt sich für seine Schützlinge trotzdem rigoros ein. Schließlich ist die freie Meinungsäußerung wichtig.
Unterstützung für junge Medienmacher gibt es in Magdeburg vor allem durch die fjp>media. Ein Interessenverband junger Medienmacher, der immer ein offenes Ohr für Nachwuchsjournalisten hat und regelmäßig Kurse zur Weiterbildung und Verknüpfung mit anderen Jungredakteuren anbietet. Nach rückläufigen Zahlen von Schülerzeitungen im letzten Jahrzehnt verzeichnet fjp>media aktuell wieder 21 Schülerzeitungen in Magdeburg. Seit 2008 gibt es eine Starthilfe von 200 Euro für neugegründete Redaktionen. Ebenso wichtig für junge Schreiberlinge ist der Jugendpressepreis “Goldene Feder”, der jährlich in den Kategorien "Beste Schülerzeitung" und "Bester Nachwuchsjournalist" vergeben wird und als Motivation und Ansporn gelten soll kritisch und informativ zu berichten. (kp)
fjp>media, Tel.: 03 91 / 561 82 36, www.fjp-media.de
Nele,10
Sie war in der Grundschule Magdeburg-Ottersleben zwei Jahre Schülerredakteurin bei der „SchülerRakete“.
Was hat dir besonders an der Arbeit in der Schülerredaktion gefallen?
Besonders hat mir gefallen, dass das dann auch wirklich veröffentlicht wurde, dass meine Texte in der Zeitung standen. Am Anfang, also bei der ersten Zeitung, da war ich so stolz, dass wir die Ausgabe zig mal kopiert und an alle Verwandten verteilt haben.
Möchtest du später Journalisten werden?
Nein, ich glaube, dazu bin ich zu schüchtern. Ich wollte erst Schriftstellerin werden, weil ich ja auch Geschichten schreibe. Aber dann hat mir meine Familie erzählt, dass es die Lektoren gibt, die im Verlag arbeitet und die Manuskripte liest. Die schlechten sortiert sie raus und die guten werden zu Büchern verarbeitet. Ich finde, das hört sich gut an. Du musst natürlich auf Rechtschreibung achten und Sätze korrigieren, das finde ich aber spannend.
Was für Geschichten schreibst du?
Ich schreibe am liebsten Fantasiegeschichten. In der Schule mussten wir mal eine Geschichte über Wikinger schreiben, die habe ich dann zuhause noch ausgearbeitet. Aber irgendwie fand ich Wikinger dann nicht mehr so toll und dann habe ich eine Geschichte mit meiner Mutter geschrieben. Die handelt von zwei Freundinnen. Die eine hat ihr Handy verloren und die beiden spielen Detektive um den Täter ausfindig zu machen. Die Texte habe ich am Computer bearbeitet und daraus ist dann ein kleines Büchlein entstanden.
Tipps für Nachwuchsjournalisten
Im Medientreff zone! - steht jungen Reportern kostenlos ein Redaktionsraum mit Rechnern und moderner Layoutsoftware zur Verfügung. Es können Fotoapparate oder Diktiergeräte ausgeliehen werden und für Fragen stehen jederzeit erfahrene Medienleute zur Seite. Außerdem findet ihr dort das Schülerzeitungsarchiv Sachsen-Anhalt mit Schülerzeitungen der letzten zwanzig Jahre.
Stand: Ausgabe Oktober/November 2012