Die Zeit der Pfeifen
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Was du in deinem Hass vergisst, dass nicht dein Feind, wer anders ist. Der Feind ist, wer den Hass gepflanzt, nach dessen Pfeife du nun tanzt.
Sein Interesse, kann man sagen - grade jetzt, in diesen Tagen - ist äußerst groß, denn wie man sieht, gar weltbewegendes geschieht.
Die Kleinen streiten um die Reste, so ist es doch das allerbeste, man lässt sie streiten bis zum Schluss - damit man selbst nicht teilen muss.
So pfeift es nun, in diesen Zeiten, von überall, von allen Seiten, unablässig in dein Ohr: Sieh dich vor dem Fremden vor! Das tust du, weils doch logisch klingt, weil Fremdheit Ängste mit sich bringt.
Und plötzlich klingt dann dein Gekeife, verdächtig nach der Ober-Pfeife. Und so entsteht, muss man begreifen, durch den Einsatz andrer Pfeifen, ehe man es sich versieht, ein furchtbar hasserfülltes Lied.
Und du? Im Rhythmus läufst du drein, schlägst blind auf deinen Bruder ein. Und hast, so blind, nicht mal erkannt: du kämpfst bloß um den Kuchenrand.
Nur um die Krümel schlägst du dich - und mit dem Falschen eigentlich. Ob du verlierst, ob du gewinnst - am Ende nur die Pfeife grinst.
Die Welt wär groß genug für alle! Selbst im allerschlimmsten Falle gäbe es genug vom Kuchen! Lasst mal versuchen…