Foto: Harzer Tourismusverband
Hex, Hex
Spinnenbein und Krötenschleim, da steht uns ja ein schaurig schönes Fest vor der Tür. Buckelige Hexen mit Warzen auf der Nase kreisen in der Nacht zum 1. Mai wieder mit ihrem Besen durch die Nacht. Sie sind auf dem Weg in den Harz, um dort auf den Bergspitzen ein altes Ritual zu begehen - die Walpurgisnacht.
Der ursprünglich heidnische Brauch galt jahrhundertelang als Tradition der Hexen, um die Wintergeister zu vertreiben und den Frühling einzuläuten. Eine Hexe war damals eine besonders pfiffige Frau, die sich gut mit Kräutermixturen und Zukunftsdeutungen auskannte. Das Wort bedeutete soviel wie weise, klug und erfahren. Erst mit dem Beginn des Christentums wurde die Hexerei für unheimlich gehalten und verboten. Damit fand offiziell auch die Walpurgisnacht ihr Ende.
Doch ein Großteil der Bevölkerung wollte nicht auf ihren schönen alten Brauch verzichten und so feierten sie heimlich. Um keinen Verdacht zu wecken, behaupteten sie einfach, sie wollten die Berge bewachen auf denen sich die Hexen versammelten. Noch heute glauben einige sehr religiöse Menschen an diesen Aberglauben und schützen sich mit alten Riten vor den magischen Hexenwesen. So werden Höfe durch Peitschenknallen geschützt, Besen ausgelegt und Maibüsche aufgestellt. Alle anderen feiern derweil ein buntes Fest, tanzen mit lustigen Verkleidungen um lodernde Feuer und ziehen mit Fackeln und Laternen durch die Innenstädte. (kp)