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Wolf
Viele Märchen ranken sich um den Wolf, oft wird er dabei als Bösewicht dargestellt, dabei ist er äußerst Wichtig für das Gleichgewicht im Wald.
Die Bedeutung des Wolfs
In der Natur ist der Wolf wichtig, um ein Gleichgewicht herzustellen: er jagt große Beutetiere und verhindert damit, dass es zum Beispiel zu viele Rehe gibt, die an den Knospen und Trieben der Jungpflanzen knabbern und sie damit am Wachsen hindern. Man nennt den Wolf deshalb auch die Gesundheitspolizei des Waldes, weil er oft auch kranke Tiere frisst, die dann andere Tiere nicht mehr anstecken.
Der Wolf und der Mensch
Wölfe gab es in vielen Gegenden schon bevor eine größere Zahl an Menschen dort sesshaft wurde. Je mehr Fläche der Mensch aber für Weidetiere benutzte und je weiter Jäger auch in den tiefsten Wäldern Beute suchten, umso eher sahen sie den Wolf als Gegner an, der ihnen ihre Nahrung streitig machte. Er wurde Jahrhundertelang gejagt, bis er in vielen Ländern, wie bei uns oder in Japan, fast oder ganz ausgerottet war. Viele Märchen wurden in diesem Zusammenhang um den Wolf herum erfunden, um ihn als Bösewicht darzustellen und das Töten der Tiere damit zu rechtfertigen. Im Gegensatz dazu, wurde der Wolf in manchen anderen Kulturen, zum Beispiel bei einigen Indianerstämmen, als Symbol der Weisheit verehrt.
Der Wolf in Sachsen-Anhalt
Bei uns steht das Tier mittlerweile unter Schutz, das heißt, man darf Wölfe nicht jagen oder töten. Seit knapp zehn Jahren gibt es auch wieder Wölfe in Sachsen-Anhalt. Aktuell sollen es 11 Rudel sein, die hier leben. Auch in Magdeburgs Umgebung wurde bereits der ein oder andere Wolf gesichtet zum Beispiel in der Nähe vom Stadtteil Herrenkrug. Trotzdem ist die Chance nicht all zu hoch, einen Wolf zu treffen, denn die Tiere sind von Natur aus scheu.
Angst vor Wölfen
Je mehr man sich darüber informiert, wie Wölfe leben, wie sie auf Menschen reagieren und wie man sich ihnen gegenüber verhalten kann, umso klarer wird, dass man auch in Gegenden mit Wölfen nicht die Natur zu meiden braucht. Viele gehen ja auch in Wälder in denen ein Risiko durch Zeckenbisse besteht oder in denen größere Wildschweinhorden leben, die mehr Wehrhaftigkeit zeigen als Wölfe. In anderen Ländern Europas ist es für Menschen seit Jahrhunderten ganz normal, dass Wölfe oder Bären in ihrer Umgebung leben.
Wie verhalte ich mich, falls ich einem Wolf begegne?
„Wölfe, die nicht gereizt oder angefüttert werden, sind für den Menschen in der Regel keine Gefahr.“, sagt der Naturschutzbund (NABU). Sieht man einen Wolf, sollte man beachten, was auch für andere Wildtiere gilt: ruhig beobachten, dem Tier genug Rückzugsraum lassen, nicht hinterher laufen, nicht anlocken oder füttern und sich nach der Beobachtung langsam und ruhig zurückziehen. Fühlt man sich unwohl bei dem Treffen, kann man sich groß machen, laut Rufen und Klatschen - das verscheucht die scheuen Tiere. In den 18 Jahren, seit es wieder Wölfe in Deutschland gibt, hat es keinen einzigen Fall gegeben, bei dem ein Wolf ein aggressives Verhalten gegenüber Menschen gezeigt hat. Habt ihr einen Wolf gesehen, freut sich die zuständige Wolfsberatung oder Behörde im Landratsamt, wenn ihr ihnen Bescheid sagt, wann und wo das war.
* Monitoring Bericht 2016/17 des Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt
Quelle: NABU

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Wolf
Der Wolf
Aussehen: ähnelt großem Haushund, aber schlanker und mit längeren Beinen, großer Kopf, lange Schnauze, kurze dreieckige aufgestellte Ohren, buschiger Schwanz, meist graubraunes oder graugelbes Fell, um die Schnauze heller, helle Flecken über den Augen
Gewicht: ausgewachsen 28-40 kg
Alter: freilebend maximal 10-13 Jahre
Nahrung: Rehe (52%), Wildschweine (16%), Rotwild (11%), Damhirsche, Muffelschafe, Hasen und andere kleine Säugetiere (ca. 10%), Nutztiere sind die Ausnahme (z.B. Schaf, Rind unter 1 %).
Familienstruktur: Wölfe leben in Rudeln aus meist einem Elternpaar und deren Nachwuchs, Jungwölfe verlassen ihr Rudel oft spätestens mit drei Jahren und gründen eine eigene Familie, wenn sie ein passendes Gebiet finden
Langstreckenläufer: kann 50 - 75 km am Tag zurücklegen, Wölfe „schüren“, das heißt, sie treten mit den Hinterpfoten in die Abdrücke der Vorderpfoten, im Rudel setzen sie oft ihre Pfoten in die Spur des Vorderwolfes
Weitere Infos zum Wolf:
NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V., Infos und Fakten zu Wölfen in Deutschland, www.nabu.de
Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI), führt u. a. Umweltbildung mit Kindern und Jugendlichen durch, Tel.: 0393906/481, Mail: wzi@lau.mlu.sachsen-anhalt.de
Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V., Infofilm für Kinder, Lehrmaterialbestellung (z.B. die Wolfskoffer-Ausstellung), Infotage an Schulen, www.gzsdw.de
Wolf-Kinderclub, kindegerechte Infos & Fakten, Schulmaterial für Pädagogen, www.wolf-kinderclub.de