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Spatzen
Vor allem Haussperlinge, Kohlmeisen und Amseln, aber auch Blaumeisen und die Rabenkrähen fühlen sich in unseren heimischen Gärten und Parks wohl. In der kalten Jahreszeit finden diese Vögel nur schwer Nahrung. Hier ein paar Tipps für Vogelfreunde.
Tipps zum Vögel füttern
- Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne. Beim Kauf von Meisenknödeln achtet darauf, dass diese nicht, wie häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und verletzen.
- Vögel erst bei anhaltendem Frost oder bei geschlossener Schneedecke füttern. Die Vögel finden nun nur schwer Nahrung und benötigen viel Energie, um ihre Körpertemperatur von rund 40 Grad aufrechtzuerhalten.
- Die Futterstelle muss regelmäßig aufgefüllt werden, damit die Vögel sich auch darauf verlassen können, an Ort und Stelle Nahrung zu finden. Außerdem sollte sie vor Schnee oder Regen geschützt sein, da das Futter sonst schnell verdirbt oder leicht vereist.
- Um die Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden, sollten die Tiere nicht im Futter herumlaufen. Ideal sind daher Futtersilos. Wer herkömmliche Futterhäuschen benutzt, sollte diese regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und nur wenig Futter nachlegen.
- Vogelhäuschen sollten mindestens zwei Meter von der nächsten Glasscheibe entfernt aufgestellt werden. Alternativ können Futterstellen auch direkt an Fensterscheiben angebracht werden, da hier Kollisionen weniger gefährlich sind.
Quelle: NABU, Wer mehr wissen möchte, kann die NABU- Broschüre „Vögel im Garten - Schützen, helfen und beobachten“ gegen Einsendung von 2 Briefmarken a 1,45 Euro beim NABU Sachsen-Anhalt bestellen.
Der NABU startet im Januar wieder die Aktion „Stunde der Wintervögel“. Macht mit und erfahrt mehr über die Vogelwelt.
Es ist ganz einfach. Alles was es braucht, ist eine Stunde Zeit, Stift und Zettel sowie ein aufmerksamer Blick nach draußen. Schon kann die Stunde der Wintervögel beginnen, zu die der Naturschutzbund (NABU) jedes Jahr Anfang Januar aufruft. Im Mittelpunkt der Aktion stehen die vertrauten und oft weit verbreiteten Vogelarten. Wie häufig und wo kommen sie vor, wie wirkt sich der Klimawandel auf die Tiere aus? Je genauer die Experten über solche Fragen Bescheid wissen, desto besser können sie sich für den Schutz der Vögel stark machen. In Magdeburg haben sich bei der vergangenen Zählaktion 275 Menschen beteiligt. Insgesamt wurden 75.595 Vögel in ganz Sachsen-Anhalt gezählt. Die Zählung ergab für Magdeburg, das vor allem Haussperlinge, Kohlmeise und Amseln sich in unseren Gärten und Parks wohlfühlen. Ihnen folgen die Blaumeise und die Rabenkrähe.
4.-6.1., Stunde der Wintervögel, www.stundederwintervoegel.de
Haussperling
Die Tiere fühlen sich im Schwarm am wohlsten und profitieren von der Lebensweise der Menschen, halten sich also dicht bei ihnen auf. Das Männchen hebt sich mit seinem schwarzem Kehllatz, grauer Kopfplatte, braunem Nacken und grauweißen Kopfseiten vom Weibchen ab. Dieses ist unscheinbar in grau-beige gekleidet. Die Tiere werden an die 15 Zentimeter groß und können bis zu 10 Jahre alt werden. Die Spatzen, wie die Haussperlinge von vielen genannt werden, brauchen ein bisschen Unordentlichkeit, um gut leben zu können. Es fehlt ihnen leider immer öfter an wilden Ecken, die zum Nisten einladen und für Schutz sorgen.
Kohlmeise
Unsere größte Meisenart fällt auf durch ihre gelbe Unterseite mit schwarzem Mittelstreif. Die Tiere können bis zu fünf Jahre alt werden und erreichen eine Größe von 14 Zentimetern. Der Bruterfolg von Kohlmeisen ist davon abhängig, wie viele Raupen die Jungtiere zu fressen bekommen. Wer wilde Kräuter im Garten wachsen lässt und kein Gift sprüht, schafft dafür schon mal die besten Voraussetzungen. Der Ruf der Kohlmeise ist übrigens sehr unterschiedlich. Sie imitiert auch andere Vögel und sogar Handytöne.
Amsel
Die Amsel gehört zur Familie der Drosseln und der Sperlingsvögel. Amselmännchen sind schwarz und haben einen gelben Schnabel. Ihre Weibchen dagegen sind schlicht braun gefärbt. Die Vogelart gehört zu den Frühaufstehern und ist abends auch eine der letzten, die ihre melodischen Klänge verbreiten. Wenn ihr im Winter Äpfel an die Bäume hängt oder sie auf dem Boden verteilt, werdet ihr sehen, wie schnell sich ein paar Amseln darüber freuen.
Blaumeise
Die Blaumeise ist der einzige blau-gelbe Vogel Europas. Ständig in Bewegung hangelt sie oftmals kopfunter selbst an dünnen Zweigen. So kommen die Tiere schnell auf eine Geschwindigkeit von 30 bis 35 km/h. Um ihren Feinden zu entkommen, ist das ein Vorteil. Ihr Ruf ähnelt einem “tig tig tig” oder ein “sit sit sit”. Oft fliegen die Blaumeisen in kleinen Gruppen von einer Futterstelle zur nächsten. Man kann bei ihnen sogar eine Routine beobachten, denn die Orte werden häufig zur gleichen Zeit angeflogen. Blaumeisen gehören zu den Höhlenbrütern. Da aber alter Baumbestand selten geworden ist, ist es für sie gar nicht so einfach ein geeignetes zu Hause zu finden. Sie freuen sich deshalb über Nistkästen.
Rabenkrähe
Rabenkrähen verfügen über eine hohe Intelligenz, die sich vor allem am Sozialverhalten und bei der Nahrungsbeschaffung zeigt. Ihr Ruf ist allerdings weniger gut. Im christlichen Glauben wurden sie zu Vögeln der Hexen und des Teufels ernannt. Der Aberglaube ging teilweise so weit, dass die einfachen Leute fürchteten, sterben zu müssen, wenn sich eine Krähe in ihrer Nähe aufhielt. Den Rabenvögeln wurden aber auch positive Dinge nachgesagt: So galten sie als zuverlässige Wetterpropheten. Den Wikingern dienten sie als Wegweiser während gefährlicher Seefahrten. Die Tiere können bis zu 15 Jahre alt werden. Im Winter bilden sie oft gemischte Schwärme mit Saatkrähen sowie Dohlen.
Mehr Wissen
Im Waldpädagogischen Zentrum Biederitzer Busch wird u. a. die heimische Vogelwelt näher gebracht. Die Kinder können beim Beringen der Piepmätze dabei sein. Anschließend werden die Vögel gewogen und vermessen, bevor sie wieder in die Freiheit entlassen werden. Außerdem finden vor Ort Waldjugendspiele, Projekttage, Walderlebnisführungen und auch Weiterbildungsveranstaltungen für Erwachsene statt.
Waldpädagogisches Zentrum Magdeburg e.V., Biederitzer Busch, Anmeldung ist für Gruppen möglich, Tel: 0172/3789076, www.waldpaedagogik-md.de
Buchtipp
Was die Spatzen im Zoo von den Dächern pfeifen, Kinderbuch von Ellen Driechciarz, ab 8 Jahre, Papierfresserchens MTM-Verlag
Mit der Tier- und Pflanzenwelt des Magdeburger Zoos kennt sich Ellen Driechciarz bestens aus. Seit 1980 ist sie dort als Tierpflegerin angestellt und engagiert sich darüber hinaus als Naturschutzbeauftragte für die Stadt Magdeburg und den Bördekreis. Einige wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Veröffentlichungen sind seitdem unter ihre Federführung aufs Papier geflossen.
Das Buch „Was die Spatzen im Zoo von den Dächern pfeifen“ ist nun allerdings ihr erstes selbstgeschriebenes Kinderbuch. Das Werk handelt von vier Spatzenkindern die, in Begleitung ihres Großvaters, eine Entdeckungsreise durch den Zoo unternehmen und dabei vielen Tieren begegnen. Ihr Werk soll anregen, sich wieder stärker mit der Natur zu beschäftigen und den Eltern ein Ratgeber sein, wenn sie selbst nicht so genau wissen, welches Tier wie, warum und wieso etwas tut. So spielen Trag- und Brutzeit und die Biologie der Tiere im Buch eine wichtige Rolle und werden auf unterhaltsame Weise vermittelt.
Von der Idee bis zur Verlagsfindung hat die Entstehung des Buches 10 Jahre gedauert. Allerdings sind in der Zeit auch schon ein paar weitere Buchideen entstanden, wie die, sich mit den Tieren der Nacht zu beschäftigen. Wir dürfen also gespannt sein, wann das nächste Buch folgt. Das erste Kinderbuch der Autorin ist in allen Buchhandlungen erhältlich.
Tipp: Vielen Wintervögeln kann man mit einem Vogelhaus schnell ganz nah kommen und so viel über sie lernen. Wir verraten euch, wie sich so eine Futterstelle ganz leicht selber basteln lässt. Futterstation für Piepmätze