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Nachhilfe -
Nachhilfe sollte auf die individuelle Situation abgestimmt sein, damit ein messbarer Lernerfolg erzielt werden kann.
In nicht wenigen Familien kommt es mit dem Halbjahreszeugnis zum „großen Krach“. Der Familienrat tagt und entscheidet: die Noten müssen besser werden! Aber wie?
Viele Eltern sind unsicher wie sie reagieren sollen. Reicht es einfach mehr zu Lernen? Muss die Klasse oder gar die Schule gewechselt werden? Soll Nachhilfe organisiert werden? Und falls ja, privat oder institutionell? Wichtig ist es nicht einzelne Noten, sondern die schulische Situation insgesamt zu analysieren.
Im Idealfall geschieht das gemeinsam mit den beteiligten Lehrern. Zu klären sind unter anderem die Fragen: Gibt es ein oder mehrere Problemfächer? Gibt es generelle Lernprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten oder körperliche Symptome bzw. Ursachen? Gibt es Probleme in der Klasse, mit Freunden oder zuhause? Gibt es ausreichend Zeit und Raum zum ungestörten Lernen?
Immer öfter fällt in den vergangenen Jahren die Entscheidung für die Hilfe von „außen“. Bis zu 1,5 Mrd. Euro pro Jahr* geben Eltern bundesweit für Nachhilfe aus. Zwar überwiegt die Zahl der älteren Schüler, der Anteil der jüngeren Schüler steigt aber seit einigen Jahren an. Vor allem Schüler, die vor dem Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule stehen, nehmen immer häufiger Hilfe in Anspruch. Hauptproblemfächer sind Mathe, Deutsch und Englisch. Je besser die Nachhilfe auf die individuelle Situation abgestimmt ist, desto wahrscheinlicher wird ein messbarer Lernerfolg sein.
Aber Vorsicht: Nachhilfe sollte immer Hilfestellung für eine Übergangszeit sein und nicht zur „Dauerlösung“ werden. Für die verschiedensten Problemstellungen gibt es vielfältige Angebote, z.B. private Nachhilfe, kommerzielle Anbieter mit verschiedenen Konzepten oder Online-Nachhilfe. Die Kosten für den Schüler reichen von 7,50 Euro pro Stunde, bis zu 150,00 Euro im Monat. Der Preis ist aber nur ein Auswahlkriterium. Folgende Hinweise können bei der Entscheidung helfen:
- Die Nachhilfe sollte von Anfang an zur Klärung der obengenannten Fragen beitragen. Je genauer das Anforderungsprofil desto individueller kann die Hilfe erfolgen.
- Die „Chemie“ zwischen Nachhilfelehrer und Schüler sollte stimmen. Schullehrer kann man sich nicht aussuchen – Nachhilfelehrer schon. Dabei ist Sympathie ebenso wichtig wie pädagogische und fachliche Qualifikation.
- Ein bis zwei kostenlose Probestunden sind auch bei privater Nachhilfe Standard!
- Vertragsinhalte sorgfältig prüfen, unklare Passagen klären lassen. Auf Laufzeiten achten.
- Bei Bedarf die Zahlungsmöglichkeit mit Bildungsgutschein erfragen.
- Es sollte eine regelmäßige Möglichkeit für die Eltern vorhanden sein die Lernfortschritte zu erfragen. (fl)
* Zahlen von 2010, Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung
Stand: Ausgabe Februar/März 2012