© Kristin Plumbohm
Schreibtanz
Der Schreibtanz hilft Kindern mit Sprache und Schrift locker und entspannt zu kommen. Der Schreibtanz ist eine Methode, die von der Niederländerin Ragnhild A. Oussoren konzipiert wurde und bisher in Magdeburg noch wenig bekannt ist. Das soll sich nun ändern.
Sandy Franke-Muschalle vom Projekt Alpha elementar plus möchte nicht nur den Kindergartenalltag mit dieser Methode bereichern. Auch Kurse für Vorschulkinder und ihre Eltern soll es geben. Denn statt Buchstaben direkt aufs Papier zu bringen – was in vielen Kindergärten zur Vorbereitung auf die Einschulung getan wird -, ist es besser Schwungübungen zu praktizieren. Dabei wird großflächiger und raumumfassender mit den Kindern gearbeitet.
„Übungen mit den sogenannten Vorschulheften führen schnell zu Frustrationen. Vor allem dann, wenn das Kind die entsprechenden motorischen Fähigkeiten noch nicht gänzlich ausgebildet hat.“, so die Lerntherapeutin. Denn bevor ein Kind seinen gesamten Körper nicht kennt und beherrscht, kann es Schreiblernübungen nicht sicher ausführen.
Beim Schreibtanz spielen deshalb statt Buchstaben Formen eine Rolle, die für das spätere Schreiben benötigt werden. Mit diesen Formen wird sich auf kreative und spielerische Weise beschäftigt. Dabei kann auf einer Linie balanciert, durch den Raum getanzt und Stuhlkreise gebildet werden. Die Zauberformel lautet: Vom Groben zum Feinen. „Erst wenn Kinder Bewegungsabläufe im Großen einschleifen und automatisieren, können diese auch im Kleinen ausgeführt werden.“, spricht Sandy Franke-Muschalle aus Erfahrung.
Mit Hilfe von Musik, Rhythmen, Spielen und Fantasiezeichnungen wird eine flüssige und zusammenhängende Schrift entwickelt. Dafür wird immer nur eine einzelne Grundbewegung angesehen und meist beidhändig gearbeitet, um die linke und rechte Gehirnhälfte miteinander zu verbinden. Durch die Schreibtanz-Methode werden die Kinder darin gestärkt, die Schreibfläche zu überblicken, schreibrhythmische Bewegungen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auszuführen und ein tiefgreifendes Gefühl für die verschiedenen Buchstabenformen zu entwickeln. (kp)
Lerntherapeutin Sandy Franke-Muschalle rät von Übungsheften zum Schreiben lernen ab und erklärt, wie es besser geht.
Schon gewusst? Kinder nehmen ca. ab dem zweiten Lebensjahr Schrift bewusst wahr. Dass können auch Piktogramme sein. Es lohnt sich, die Begeisterung hierfür aufzugreifen, um zu zeigen, dass Schreiben bedeutsam für den Lebensalltag ist:
- die Welt der Buchstaben sichtbar machen. Wo sind Buchstaben zu finden und wie wichtig sie sind? Zusammen Postkarten, Einkaufszettel etc. schreiben.
- feinmotorische Aktivitäten in den Alltag einbauen, z.B. Brot schmieren …
- Bücher und Zeitschriften vorlesen. Das kann auch nebenher beim Frühstück sein.
- erste Schriftversuche des Kindes nicht korrigieren, um zuerst einmal die Freude am Tun zu wecken.
- gemeinsam mit dem Kind Geschichten erfinden, diese aufschreiben und mit eigenen Bildern versehen.
Nächster Termin: 15.11., 15-17 Uhr, Schreibtanz als Eltern-Kind-Kurs, mit Musik, Reimen, Liedern und Spielen einen schwungvollen und unverkrampften Einstieg ins Schreiben finden, für Kinder von 4-6 Jahren, Anmeldung unter sandy.frankemuschalle@roncalli-haus.de oder 59612341511, Roncalli-Haus. Bei ausreichender Anmeldung und Interesse kann ein Eltern-Kind-Kurs mit insgesamt fünf Terminen auch schon im Vorfeld starten. Die Absprache erfolgt individuell.
Spielidee: Buchstabensafari
Schrift ist überall. Ob auf der Straße, in der Straßenbahn oder beim Einkaufen. Kurzum, auf einer Buchstabensafari können Kinder unzählige Buchstaben entdecken, abzeichnen und so zum Schriftenforscher werden. Dafür erhält jedes Kind eine Klemmmappe und einen Stift. Der Spaziergang kann beginnen. Später können die gefundenen Buchstaben auch in ein Notizheft eingetragen