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Fit für die Schule?
Bereits lange vor dem Schulstart gibt es die erste Hürde zu nehmen, die Einschulungsuntersuchung. Doch was passiert da eigentlich?
Viele Eltern haben sicher jetzt schon ein ganz bestimmtes Datum im Blick – den 11. August, der Tag des ersten Schultags. Doch bis es soweit ist, gibt es einiges zu organisieren. Dazu gehörte auch der Besuch beim Amtsarzt zur Einschulungsuntersuchung, die erfolgt bereits über ein Jahr vor Schulantritt.
Der zuständige Kinder- und Jugendgesundheitsdienst prüft bei diesem Termin, ob die Vorschüler fit für die Schule sind. Dabei ist die Prozedur in ganz Sachsen-Anhalt gleich. Die etwa einstündige Untersuchung lässt sich unterteilen in Datenerhebung und ein schulorientiertes Entwicklungstraining. Eltern zukünftiger Schulanfänger müssen vorab einen Fragebogen ausfüllen und sollten zum Termin den Impfausweis ihres Kindes nicht vergessen. Anschließend erfolgt ein Seh- und ein Hörtest, der Blutdruck wird gemessen und Größe sowie Gewicht werden zum BMI zusammengefasst.
Im zweiten Teil, dem schulorientierten Test, wird die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik getestet sowie die Sprache und die geistige Entwicklung untersucht. Im Sprachtest wird auf die Artikulation und auf die Sprach- und Grammatikentwicklung geschaut. Um die geistige Entwicklung zu untersuchen, wird überprüft, wie das Kind sich orientieren kann, wie es Menschen zeichnen kann und ob ein Zahlen- und Mengenverständnis bei dem Vorschüler vorhanden ist. Ein Elternteil, das während der gesamten Untersuchung dabei ist, bekommt im Anschluss an die Tests einen Bericht mit Einzel- und Gesamtergebnissen der Untersuchung. Weitere Berichte gehen an die potenzielle Grundschule und den Kinderarzt.
Erst, wenn in einem Einzelergebnis oder im Gesamtergebnis keine oder kaum Punkte erreicht wurden, spricht der Arzt eine Empfehlung für eine Frühförderung aus, erklärt Dr. med. Frank Wagner, zuständiger Amtsarzt aus Magdeburg. Erreicht der Vorschüler also etwa im Bereich „Grobmotorik“ keine Punkte, wird der Gang zum Ergotherapeuten empfohlen. Wie Wagner betont, sei jedoch der zuständige Kinderarzt für die Umsetzung der Empfehlung verantwortlich. Auch die Frühförderstellen müssten die Defizite erst einmal anerkennen. „Für die tatsächliche Frühförderung oder Therapie bleibt dann noch über ein Jahr.“, so Wagner weiter. Für Eltern zukünftiger Schulanfänger sei das deswegen kein Grund zur Beunruhigung.
Kinder- und Jugendärztlicher Dienst, Ansprechpartner: Herr Dr. med. Wagner, Lübecker Straße 32, 39124 Magdeburg, Tel.: 0391/5406050