Tag des Offenen Denkmals
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Stiftskirche St. Servatii Quedlinburg
Historische Mauern, Stätten von unschätzbarem Wert, Aktionen und Programme: Am 8. September ist Tag des offenen Denkmals. Der bundesweite Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte.“ Auch die Unesco-Welterbestätten bei uns locken zum Entdecken.
Welterbestadt Quedlinburg - die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt
49 Denkmale, Museen und öffentliche Gebäude öffnen am Tag des offenen Denkmals am 8. September ihre Türen und laden zu einem Blick oder Rundgang in ihre größtenteils denkmalgeschützten Gebäude ein. An allen geöffneten Gebäuden sind blaue Fahnen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz angebracht. In den geöffneten privaten Wohnhäusern erwarten die Besucher neben kunstvollen Bau- und Ausstattungsdetails Informationen zum Bauen, Wohnen und Arbeiten vom 15. bis zum 21. Jahrhundert, Einblicke in Sanierungsmaßnahmen und Restaurierungskonzepte und Gespräche darüber, wie es sich in einem Denkmal lebt. In Museen und öffentlichen Gebäude sind Ausstellungen zu sehen und spezielle Führungen werden angeboten. Auf dem Marktplatz sorgt ein Bühnenprogramm von 10 bis 19 Uhr für Unterhaltung.
Zur Einstimmung findet in der Welterbestadt bereits am Samstag, 7. September 2024, das 18. Denkmal- und Bürgerfrühstück ab 10 Uhr, auf dem Marktplatz statt. Der Einladung des Oberbürgermeisters Frank Ruch zum Bürgerfrühstück folgen 38 Organisationen, Gewerbetreibende und Vereine – das ist Rekord. Weitere Informationen unter www.quedlinburg.de/tdod
Unesco-Welterbe Naumburger Dom
Im Naumburger Dom können sich die Gäste am Tag des offenen Denkmals auf Führungen und einen Kreativnachmittag für Erwachsene in der KinderDomBauhütte freuen. In den kostenlosen Sonderführungen um 13.30, 15.30 und 17 Uhr wird das Ensemble um Naumburger Dom, Marienkirche und Dreikönigskapelle vom Domplatz aus in Augenschein genommen. Die KinderDomBauhütte lädt ab 15 Uhr Erwachsene zum Kreativnachmittag „Wein in Stein“ ein. Bei einem Glas Saale-Unstrut-Wein fertigen die Teilnehmenden ein Blattrelief aus Gasbetonstein nach eigenen Skizzen an. Dabei arbeiten sie in Tradition der Bauhütten mit Beiteln, Raspeln und Feilen. Für beide Angebote wird eine Anmeldung über den Besucherservice empfohlen. www.naumburger-dom.de
Unesco-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz
Pantheon, Limesturm und Pagode öffnen die Türen und geben besondere Einblicke. Um 11 Uhr startet die kostenfreie Führung „Allerlei Zitrus – Pflanzenschätze in Oranienbaum“. Sebastian Doil von der Abteilung Gärten und Gewässer, informiert beim Gang durch die Orangerie und den Schlosspark über die spezielle Pflege und Kultivierung von Zitruspflanzen. Es wird um Anmeldung gebeten per Mail schloss-oranienbaum@gartenreich.de oder telefonisch unter 03 49 04/2 02 59.
Die Pagode, das Wahrzeichen des Schlossparks Oranienbaum, öffnet am Tag des offenen Denkmals von 11 bis 16 Uhr die Pforte. Als Landmarke auf einem kleinen Hügel gelegen, ragt sie monumental über die umliegenden Bäume und bietet einen einzigartigen Blick auf den Park. Der Eintritt ist frei.
Am Rande des großen Wallochs gelegen, erhebt sich das 1795 bis 1797 errichtete Pantheon im Wörlitzer Park auf dem Elbdeich. Es beherbergt eine Gruppe antiker Plastiken und thematisiert in seiner Gestaltung den Konflikt zwischen Natur und Kunst, den die Wissenschaft schlichtet. Es ist zum bundesweiten Aktionstag am 8. September von 11 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Als Sichtpunkt und Wallwachhaus ist der Limesturm eine der zahlreichen Architekturen des Gartenreiches. Nach den Restaurierungsarbeiten kann der Turm in der Nähe des Wörlitzer Parks zum Tag des offenen Denkmals von 11 bis 16 Uhr kostenfrei besichtigt werden. Vom oberen Geschoss aus bietet sich ein wunderbarer Blick über die Elbauen.
Unesco-Welterbe Bauhaus und seine Stätten In Dessau
Am Tag des offenen Denkmals können alle historischen Bauhausbauten kostenfrei besichtigt werden. In der Siedlung Törten starten am Konsumgebäude um 11 und 17 Uhr einstündige Führungen zur Bau- und Veränderungsgeschichte der Siedlung. Spuren der jeweils ersten Bauphasen ab 1926 werden dabei ebenso erkundet wie die schon kurze Zeit nach Fertigstellung der Häuser in den 1920er-Jahren einsetzenden und bis in die Gegenwart reichenden Anpassungen, Um- und Anbauten. Dies alles erzählt die lebendige Geschichte der Siedlung, die nach fast 100 Jahren noch immer zu den beliebtesten Wohnvierteln in Dessau zählt. Das Freiticket ist im Besucherzentrum oder online erhältlich. www.bauhaus-dessau.de
WelterbeLinie 304
Stündlich verkehrt auf der Strecke Dessau – Wörlitz – Wittenberg (und umgekehrt) ein Bus mit spannenden Infos aus der Region und musikalischer nterhaltung. Das Programm und die Fahrzeiten findet ihr unter WelterbeLinie 304 Aktionsprogramm.
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Langensteiner Höhlenwohnungen bei Halberstadt
Weitere Denkmäler in Sachsen-Anhalt
Allein in Sachsen-Anhalt öffnen mehr als Museen, Bauernhöfe, Mühlen, Kirchen, Schlösser, Burgen ... ihre Tore für euren Besuch. Alle Orte, Adressen und weitere Informationen findet ihr auf www.tag-des-offenen-denkmals.de/. Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack.
Freilichtmuseum in Diesdorf - Das bereits 1911 begründete Freilichtmuseum Diesdorf lädt zu einem Ausflug in das Landleben früherer Generationen ein. Mit über 25 Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf einer Fläche von ca. 6 Hektar präsentiert es das Alltagsleben in der Altmark zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Hallenhaus, Vierseithof, Mühle, Schule, Kirche, Schmiede ... Die verschiedenen Baugruppen und Hofformen fügen sich zu einem Dorf zusammen, wie es früher in der Altmark typisch war.
Zisterzienserinnenkloster in Gardelegen - Das namensgebende Kloster Neuendorf wurde 1232 erstmals urkundlich erwähnt und war ein Kloster der Zisterzienserinnen. Das Kloster gehörte im 14. Jahrhundert zu den größten Grundbesitzern der Altmark. Im Jahr 1578 wurde das Kloster in ein evangelisches Damenstift umgewandelt. Die Besitztümer waren zu dieser Zeit bereits unter brandenburgische Verwaltung gestellt. Von kunstgeschichtlicher Bedeutung sind die acht Kirchenfenster.
Tischlereimuseum in Eilsleben - Kleiner Vierseithof teilweise mit Fachwerk. Verschiedene historische Tischlerwerkstätten mit Stellmacherei, Böttcherei und Fenstersammlung. Neuer Museumsteil mit Furnierschälmaschine und Furnierverarbeitung. Ausstellung historischer Küchen, Möbel, Fenster und Türen. Teilweise restauriertes Fachwerkwohnhaus.
Fernmeldemuseum in Bottmersdorf - Sammlung historischer Fernmeldetechnik aus Sachsen-Anhalt und Deutschland von den Anfängen bis in die Gegenwart. Die Sammlung stellt bis auf wenige Ausnahmen die vollständige Entwicklung der automatischen Telefonanlagen in Deutschland dar und ist in Sachsen-Anhalt einmalig. Die Anlagen sind betriebsfähig. In diesem Jahr steht unsere Ausstellung unter dem Motto: „100 Jahre Rundfunk in Deutschland“.
Feuerwehrgerätehaus und Turnhalle in Oschersleben - Der verputzte Backsteinbau wurde 1913 als Multifunktionsgebäude errichtet und als Turnhalle für die benachbarte Schule sowie neue Feuerwache der Stadt (sog. Feuerwehrdepot) genutzt. Die Turnhalle mit Geräteraum befindet sich im ersten Obergeschoss.
Historischer Vierseithof in Hohenseeden - Seit mehr als 300 Jahren in Familienbesitz. Die ursprüngliche Form konnte über die Jahrhunderte erhalten bleiben. Seit den 1990er-Jahren wurde der Hof restauriert und neue Nutzungsmöglichkeiten geschaffen.
Hexenturm in Burg - Kleinste der noch erhaltenen Wehrtürme der Stadt Burg, bis um 17. Jh. Bestandteil der Stadtmauer, danach Umbau als Gefängnis für „liederliche Mädchen“.
Historische Gerberei und Schuhausstellung - Voll ausgerüstete Chromgerberei, die bis 1991 in Betrieb war. Fachwerkhaus/Rückseite Hochständerhaus aus dem 15./16. Jh. Büro und Werkstatt einer Seifenmanufaktur. Dauerausstellung: Garnisonsgeschichte der Stadt Burg von 1713 bis heute; Sonderausstellungen zu historischen Fundstücken; Ausstellung zur ehemaligen Schuhindustrie in Burg.
Bockwindmühle in Danstedt - Bockwindmühle von 1817 am Südwestrand des Ortes Danstedt von Müller Ernst Campe errichtet. 1835 abgebrannt, im selben Jahr wiedererrichtet und bis 1959 gewerblich betrieben.
Höhlenwohnungen in Langenstein - In Sandstein geschlagen; Zeugnis einer früheren Wohnkultur in Deutschland. Die älteste Höhlenwohnung befindet sich auf dem langen Stein, einem Sandsteinhöhenzug, auf dem ursprünglich die Altenburg lag. Originalgetreu restauriert und eingerichtet mit Wohnstube, Küche und Schlafraum (ca. 30 qm). Die letzte Wohnhöhle (Nr. 11) war bis 1916 bewohnt. Weitere Wohnhöhlen sind am Schäferberg zu sehen.
Lokschuppen in Rübeland - Denkmalgeschützter Lokomotivschuppen aus dem Jahr 1935 mit Technikmuseum. Der Schuppen beherbergt die einzige noch erhaltenen Dampflok "Mammut" aus der Tierklasse von 1920.
Wassermühle in Klein Quenstedt - Gebäudeensemble des 18.-20. Jhs. Eine dreiflügelige Hofanlage, erstmals inschriftlich 1798 erwähnt. Im 19. Jh. teilweise verändert und erweitert. Ein nahezu unverändertes Jugendstil-Wohnhaus von 1904 nach regionaler Fachwerktradition. Die Mühlentechnik ist funktionsfähig erhalten.