Urzeitkrebse - Überlebenskünstler auf Zeit
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Museum für Naturkunde Otto-von-Guericke-Straße 68-73, 39104 Magdeburg

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Triops - Urzeitkrebs
Neben Fotos, Filmen und überlebensgroßen Modellen werden auch lebende Vertreter gezeigt - einheimische wie auch exotische Verwandte. Und auch eine besonders spannende Frage wird thematisiert: Kann das Dauerstadium des Sommer-Schildkrebses, der in einem mehrschaligen Dauerei verpackte Embryo, Weltraumbedingungen überleben? Eine Vitrine mit einer originalen Forschungseinheit, einer Leihgabe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik, gibt darüber Aufschluss.
Eine Ausstellung über Wasserflöhe im Museum? Nicht ganz! Es geht um die mit den Wasserflöhen nahe verwandten Urzeitkrebse, von denen zwei Gruppen, die bis fast 2 cm Größe erreichenden Stachelschwanz-Muschelschaler (Spinicaudata) und Glattschwanz-Muschelschaler (Laevicaudata), auf den ersten Blick wie besonders stattliche Wasserflöhe erscheinen mögen. Zusammen mit zwei weiteren Gruppen, den Feenkrebsen (Anostraca) und Rückenschalern (Notostraca), werden die Urzeitkrebse aufgrund ihrer schieren Größe den „Großbranchiopoden“ oder „Großen Kiemenfußkrebsen“ zugeordnet. Das sind sehr ursprüngliche Vertreter der Krebse, deren Stammbaum sich bis ins Kambrium und damit über mehr als 485 Millionen Jahre in direkter Linie zurückverfolgen lässt.
In der Tat erscheint der einheimische Sommer-Schildkrebs (Triops cancriformis) so urtümlich, dass er aus dieser (Ur)Zeit stammen könnte, weswegen die Tiere und ihre Verwandten heute eben „Urzeitkrebse“ genannt werden. Das Lebenskonzept der Urzeitkrebse war und ist so erfolgreich, dass sie die Dinosaurier „kommen und gehen“ sahen. Und sie beobachteten das Saurierschicksal schon damals aus ihrem heutigen Lebensraum: der Pfütze. Über diese interessante Tiergruppe informiert die neue Sonderausstellung im Museum für Naturkunde Magdeburg, die ihr Hauptaugenmerk auf die einheimischen Arten legt. Wichtige Fragen, die beantwortet werden, sind: Wo kommen Urzeitkrebse in Deutschland vor, welche Besonderheiten zeichnet sie aus und wie ist ihr aktueller Gefährdungsgrad?
Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 – 17 Uhr, Sa und So 10 - 18 Uhr
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