Ein Hoch auf Carmen
Opernhaus Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg
Passend zum Frauentag setzt sich Ballettdirektor Jörg Mannes tänzerisch mit der faszinierenden Frauengestalt der Carmen auseinander. Zum Frauentag sind alle weiblichen Gäste der Ballettvorstellung auf ein Glas Prosecco, Orangensaft oder Wasser gegen Vorlage der Eintrittskarte im Café Rossini im Opernhaus eingeladen.
Am heutigen Ballett-Doppel-Abend sind „Carmen“, als Ballett von Jörg Mannes und „Morgenröte eines Stiers“, als Ballett von Jeroen Verbruggen zu genießen.
Darüber hinaus werden am Frauentag exklusiv von der Ballettcompagnie signierte Programmhefte verkauft, um das Frauenzentrum Courage in Magdeburg zu unterstützen. Für jedes verkaufte Heft werden 2 € an die wichtige Arbeit der Einrichtung gespendet, die Frauen und Mädchen in der Kulturbranche stärkt. Mehr Informationen zum Frauenzentrum Courage unter: https://www.courageimvolksbad.de/
Nachdem Generalintendant Julien Chavaz die Oper „Carmen“ von Georges Bizet im vergangenen Herbst inszenierte, folgt nun Jörg Mannes’ tänzerische Auseinandersetzung mit dieser faszinierenden Frauengestalt. Für den zweiten Teil des Ballettabends lädt der Magdeburger Ballettdirektor den belgischen Choreografen Jeroen Verbruggen ein.
Mannes setzt sich mit einem modernen Ballettklassiker auseinander – Rodion Schtschedrins radikal kondensierter Bearbeitung von Bizets „Carmen“ für Streichorchester und großbesetztes Schlagwerk. Ihn interessieren an dieser Geschichte eines Femizids die Grenzen der persönlichen Freiheit und deren Überschreitung. Thomas Ruperts Bühnenbild reagiert darauf mit einer Vielzahl von Seilen, die Gefängnis, Vereinzelung und Gewalt symbolisieren, sowie einem großen Spiegel, der für radikale Selbstbefragung und Perspektivwechsel steht. Wie bereits bei „Borgia“ und „Verklärte Nacht/Mahler 4“ wird das Team von Kostümbildnerin Rosa Ana Chanzá vervollständigt.
Gastchoreograf Verbruggen fragt hingegen auf einer abstrakteren Ebene nach den Bedingungen von Erfolg und Scheitern eines Künstlers. Ausgangspunkt ist das Schicksal von Georges Bizet selbst. Der Komponist starb nur wenige Wochen nach der desaströsen Uraufführung seiner Oper und erlebte deren Welterfolg nicht mehr. Kostüm- und Bühnenbild entwirft Verbruggen selbst und lässt die Ballettcompagnie auf einer Stier-Konstruktion tanzen. Der ehemalige Tänzer choreografierte bereits in ganz Europa. Sein Werk “Kill Bambi” wurde vom Kultursender Arte europaweit ausgestrahlt und 2020 war seine Choreografie “Dornröschen, Once upon a dream” für den Theaterpreis DER FAUST nominiert.